Belastungen im Hand-Arm-Bereich durch wiederholte gleichförmige, kurzzyklische Bewegungen, z.B. bei Bildschirmarbeit, Bauarbeiten, Textilverarbeitung, Verpackungstätigkeiten |
- Reduktion/Vermeidung von sich häufig wiederholenden Tätigkeiten - ergonomische Körperhaltung ermöglichen - gegebenenfalls Hilfsmittel bereitstellen - erforderlichen Kräfteeinsatz minimieren - Stressbelastungen reduzieren |
Arbeiten bei schlechten Sichtverhältnissen |
- Erhöhung des Wartungswertes um 50% für ArbeitnehmerInnen ab dem 50. Lebensjahr und um 60% für ArbeitnehmerInnen ab dem 60. Lebensjahr (Wartungswert nach Önorm EN12464-1) - Erhöhung des Kontrastes an Sichtgeräten und Messinstrumenten - empfohlene Zeichengröße 4mm für Großbuchstaben bei üblicher Bildschirmentfernung (Önorm EN29241-3 Anforderungen an visuelle Anzeigen) |
körperlich anstrengende Arbeiten |
- Einsatz von Hebe- und Transporthilfen - richtige Hebe- und Tragetechniken jedenfalls beachten - genügen Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsaufgaben gewährleisten - Reduktion/Vermeidung von statischer Haltearbeit, manueller Manipulation schwerer Lasten, Werkzeugen, die große Kraft erfordern, schnellem (An)Heben (Leitmerkmalmethode) |
Arbeiten mit Absturzgefahr |
- Eignung bei gesundheitlichen Bedenken (z.B. starke Blutdruckschwankungen, Stoffwechselerkrankungen, Schwindel, ...) feststellen |
Arbeiten mit akustischer Signalerkennung |
- (zusätzliche) optische Signale anbringen - Signallautstärke im Verhältnis zum Geräuschpegel erhöhen |
Arbeitszeit insb. Nacht- und Schichtarbeit |
- Reduktion/Vermeidung von Mehrstunden und Nachtarbeit - vorwärts rotierende, kurzzyklische Systeme bevorzugen - Altersteilzeit anbieten |
Eingeschränkte Beweglichkeit |
Vermeidung von Tätigkeiten, die Folgendes erfordern bzw. beinhalten: · Häufige Arbeiten mit angehobenen Armen · Länger dauernde ungewöhnliche Körperhaltungen · Verdrehte Wirbelsäule · Arbeiten mit erheblicher Verbiegung des Handgelenks, um Kraft mit Hilfe von Werkzeugen auszuüben Zu beachten: · Positionierung von Gegenständen, Geräten, Bildschirmen... so, dass länger dauernde Zwangshaltungen (Verdrehung, Vorbeugen, Bücken) vermieden werden · Anpassung der Arbeitsgeräte und Ausrüstungen an die individuelle Körpergröße (auch in Fahrzeugen und im Büro) · Niederfrequente Vibrationen (LKW, Baugeräte, Werkbaugeräte) |
Nachlassen der Kraft |
Vermeidung von Tätigkeiten, die Folgendes erfordern bzw. beinhalten: · Kontrollgeräten und Werkzeugen, die große Kraft erfordern · Zu häufiges schweres Heben, Senken, Schieben, Ziehen und Tragen von Lasten · Heben von Lasten die größer sind als die Maximalleistung eines jungen Arbeiters · schnelles Heben Gestaltung der Arbeitsabläufe so, dass... · eine Last in Körpernähe getragen werden kann · die Aufgabe kein übermäßiges Beugen, Bücken oder Verdrehen der Wirbelsäule erfordert · genügend Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsaufgaben sind · Bodenhaftung und sicherer Stand möglich sind · genügend Pausen zwischen den einzelnen Arbeitsaufgaben sind · Bodenhaftung und sicherer Stand möglich sind Zu beachten: · Unterweisung in „Heben und Tragen“ · Benutzung von Hebe- und Transferhilfen · Tragen von geeignetem Schuhwerk · Aufbauen von Körperspannung, Beckenspannung |
Geringeres Lungenvolumen |
Vermeidung von: Tätigkeiten mit erhöhtem Energieaufwand; diese sollten nicht 0,7 (Männer) und 0,5 (Frauen) Liter/ Minute Sauerstoffverbrauch überschreiten |
Verminderte Wahrnehmungsfähigkeit, Aufmerksamkeits-Verluste, verringerte Gedächtnisleistung, Schwierigkeiten bei geistiger Umsetzung |
· Einteilung von älteren ArbeitnehmerInnen für Aufgaben, o in denen die Arbeit eher vorhersehbar und nicht reaktiv organisiert ist o die eine gute Mischung von Erfahrungswissen und Weiterbildung erfordern · Längere und auf die Person zugeschnittene Trainingsabschnitte · Ergänzung der Praxis durch schriftliche Arbeitsanweisungen · Videos, die die gewünschte Arbeitsleistung darstellen · Erhöhung der Signal-Geräusch-Relation am Arbeitsplatz |
Schwächen im Sehen und Farbensehen |
Bereitstellung von: · 50% mehr Beleuchtungsstärke für ArbeitnehmerInnen zwischen 40 und 55 Jahren · 100% mehr Beleuchtungsstärke für ArbeitnehmerInnen über 55 Jahre · Erhöhung des Kontrasts an Sichtgeräten und Messinstrumenten · Vergrößerung der Schrift/von Symbolen auf Sichtgeräten und Monitoren · Beseitigung von Blendung · Entfernung von Blau-Grün-Unterscheidung aus dem Signalangebot |
Hitze-Unverträglichkeit |
· Verminderung/Vermeidung von Hitzebelastung · Bereitstellen geeigneter Schutz- und Dienstkleidung |
Geringere Kälteverträglichkeit |
· Aufrechterhaltung von optimalen Arbeitsplatztemperaturen · Kälteschutzkleidung anbieten · Ggf. Wärmematten/Schuhe |
Hörverminderung |
· Erhöhen der Signal-Geräusch-Relation bei Aufgaben, die signalabhängige Anweisungen beinhalten |
Höhere Häufigkeit von Beschwerden der Lendenwirbelsäule (LWS) |
· Bereitstellung von Trainingsprogrammen über Prävention von LWS-Beschwerden · Vermittlung von Basiswissen über die Körperreaktionsmuster · Arbeiten so gestalten, dass Rückenbeschwerden minimiert werden · Vorbeugen von Beschwerden und Verletzungen im Freizeitbereich · Bereitstellen federnder Matten und/oder Schuhe an Steharbeitsplätzen · Bereitstellen von Stehhilfen |
Erhöhtes Risiko für Fallen und Ausrutschen |
· Ausreichende Beleuchtung des Arbeitsplatzes · Fußtrittmarkierung auf Rampen · Beseitigung von schlüpfrigen, rutschigen Arbeitswege · Tragen von festem rutschhemmendem Schuhwerk |
Probleme mit höherer Arbeitsbelastung |
Ständigen Arbeitsdruck vermeiden: · Betonung der Arbeitsgenauigkeit gegenüber der Arbeitsgeschwindigkeit · Den MitarbeiterInnen Kontrolle über die Arbeitslast einräumen |
Langsamere Rehabilitation bei Verletzungen und Erkrankungen |
· Schrittweise Rückkehr zur vollen/möglichen Arbeitsbelastung · Rotation zwischen leichter und schwerer Arbeit, um eine Gewöhnung an die arbeitsanforderungen zu erleichtern · Bereitstellung von Informationen über vernünftige Formen der Rehabilitation und Rückkehr zur Arbeit |
Tendenz zur körperlichen Inaktivität |
· Bereitstellung eines inner- und/oder außerbetrieblichen Fitness-Programmes · Ermunterung für die Teilnahme an diesen Programmen |
Längere Regeneration |
· Vorwärtsrollierende, kurzzyklische Systeme. Abbau von Nachtarbeit · Entlastungstage anbieten · Keine regelmäßigen/häufigen Überstunden · Keine überlangen Schichten (12 Stunden) |